Felssporn "Alte Burg"   

Ein digitaler Infopunkt des Heimatvereins "Alte Burg" Dreis-Tiefenbach e.V.   

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Dieser imposante Fels hat dem Heimatverein seinen Namen ge­geben. Das zeigt, dass die Alte Burg ein Ort von be­sonderer Bedeut­ung für die Dreis-Tiefen­bacher ist. Dabei ist über die eigentliche Burg fast nichts bekannt. Man weiß nichts Ge­sichertes über ihren Zweck und auch der genaue Zeit­punkt der Ent­steh­ung ist unbekannt.
Der Heimatforscher Ferdinand Lutz hat in seinem "Dreis-Tiefen­bacher Lese­buch" die Ergeb­nisse von Forsch­ungen und die zahl­reichen Spe­ku­la­tionen aus­führlich dar­gestellt. Danach scheint die Burg aus dem 10. oder 11. Jahr­hundert zu stam­men und eine Schutz­funktion für Handels­wege gehabt zu haben. Dass es auf dem Felsen eine Burg gegeben hat, ist sicher. Wälle und Gräben sind deut­lich zu er­ken­nen. Man hat auch eine Zist­erne gefunden, die aus Sicher­heits­gründen wieder zuge­schüt­tet wurde. Für den Wanderer ist die Fels­spitze ein guter Aus­sichts­punkt auf den Ort und die Um­geb­ung. Bänke laden auf den Terr­as­sen zum Ver­weilen ein, wo einst die Gebäude der Burg gestanden haben.

Von der Siegbrücke aus führt der Weg zur Burg über die steil an­steig­ende Burg­straße zur Straße Hütt­seifen, der man ein kurzes Stück folgt. Der erste Ab­zweig nach links ist der Iven­weg, ein befahr­barer Wirt­schafts­weg, benannt nach einem früheren Direk­tor der ehe­maligen Waggon­fabrik. Die Alte Burg liegt unmit­tel­bar links am Rande.

Die Heimatforscher sind sich einig, dass die Burg im Zusam­men­hang mit einer alten Fern­straße steht. Diese beschreibt H. Böttger im Jahre 1967 so:

"Sie führt vom Neuwieder Becken über den Westerwald, Siegen, Hilchen­bach, Bracht­hausen, Meschede nach Pader­born. Das hier in Betracht kom­mende Stück be­ginnt in Sieg­en am Mar­burger Tor, folgt der Giers­berg­straße und ihrer geraden Ver­länger­ung über diesen Berg. Vor einigen Jahr­zehnten war ihr steiler Auf­stieg zum Giersberg und die Fort­setz­ung bis zur Dreis­bacher Gemark­ungs­grenze noch ein stark ausge­prägter Hohl­weg, von dem heute nur noch einige Reste erhalten sind.
Auf dem höchsten Punkt des Giersberges, schon in Dreis­bacher Ge­mark­ung, befindet sich eine kleine mittel­alter­liche Be­festig­ung mit einem neu­zeit­lichen Namen, die "Batterie", der daher rührt, daß auch die Öster­reicher im ersten Koal­itions­krieg hier eine befest­igte Stel­lung erricht­eten, die Ostern 1797 von den Franz­osen genom­men wurde. Sie liegt in näch­ster Nähe der Stelle, wo von der Fern­straße drei Wege abzweigen. Der eine führt nord­west­lich zur Dreis-Tiefen­bacher Alten Burg, der nord­öst­liche ist eine Orts­verbind­ung nach Netphen, der öst­liche der Irmgart­eichener Höhen­weg. Nach ihrer Lage steht die "Batterie" zwei­fel­los im Zusam­men­hang mit unserer Straße und diente ver­mutlich zu deren Über­wachung.
Von der Gabelung geht die Fernstraße fast geradlinig hinab nach Dreis­bach und heißt hier Fehlings­weg; dort über­schreitet sie die Sieg, ursprüng­lich natür­lich mit­tels einer Furt, an deren Stelle die nun auch umge­baute alte Stein­brücke getreten ist. Sie folgt weiter dem Dreis­bach­tal im Zuge der heut­igen Straße, schneidet aber die starke Tal­krüm­mung ober­halb des Eisen­werks Oehler in mehr­eren gleich­laufen­den, über den Berg führ­enden Hohl­wegen ab."

Die Sieg mit der ehemaligen Furt ist vom Aussichts­punkt aus gut zu sehen. Das spricht für einen Beobacht­ungs­posten, erklärt aber nicht die Größe der An­lage mit zwei Ebenen und die starke Be­fest­ig­ung.

Lidaraufnahme von 2023
Lidaraufnahme von 2023

Die "Batterie" liegt nahe am Parkplatz bei der Dautenbach. Von hier führt der mit "x" ausge­zeichnete Wander­pfad zur Alten Burg. Man kann für den gleichen Weg auch die gut ausge­bauten Forst­straßen benutzen.

In der Lidaraufnahme ist zu sehen, dass in der Umgebung der Bat­terie zahl­reiche Spuren alter Hohl­wege noch im Ge­lände zu er­ken­nen sind. Offen­sicht­lich war hier lange Zeit ein ein wich­tiger Kreuz­ungs­punkt, der von der stark befest­igten Alten Burg aus leicht zu erreichen war.