Alexanderbrunnen     

Ein digitaler Infopunkt des Heimatvereins "Alte Burg" Dreis-Tiefenbach e.V.

Die steinigen Lehmböden im Siegerland können nur wenig Wasser halten. Schon in geringer Tiefe steht die Grauwacke an. Eine Ausnahme bildet das Siegtal zwischen Deuz und Weidenau. Dort ist eine mächtige Kiesschicht, die gut das Wasser speichern kann. Als in Weidenau nach 1900 die örtliche Wasserversorgung nicht mehr ausreichte, entschied man sich deshalb für eine Brunnenanlage in der Siegaue oberhalb von Dreis-Tiefenbach. Zunächst war die Zinsenbachquelle zur Wassergewinnung vorgesehen. Doch weil die Quellschüttung zu gering war, entschied man sich für die Alexanderquelle. Die Quelle lag unterhalb des Mühlengrabens. Hier war das Grundwasser nicht durch häusliche und industrielle Abwässer verunreinigt, die Quelle war ergiebig und noch ziemlich nah bei Weidenau. Es wurden drei Brunnen abgeteuft, die Alexanderbrunnen, und das gesammelte Wasser floss in einer Rohrleitung durch das Siegtal hinab.

Diese Anlage hat Weidenau lange Zeit ausreichend versorgt, auch nachdem die Alexanderbrunnen vom Wasserwerk der Stadt Siegen übernommen worden waren. 1958 wurde alles auf den Stand der Technik gebracht und ausgebaut. In Dreis-Tiefenbach wuchs nicht nur die Einwohnerzahl, sondern auch die Zahl der Arbeitsplätze. Neue Straßen wurden gebaut und neue Firmen siedelten sich an. Die untere Industriestraße wurde, oberhalb der Alexanderbrunnen, quer durch das Wiesental gebaut. Dadurch war das Grundwasser gefährdet. Seit den 1970er Jahren wurden darum die Alexanderbrunnen nicht mehr zur Trinkwassergewinnung genutzt. Durch die neu erbaute Obernautalsperre ist aber die Versorgung gesichert. Die Brunnen gehören jetzt der Stadt Netphen. Sie können im Katastrophenfall für Brauchwasser genutzt werden